Friedhof-Große Hamburger Strasse
Im Winkel von Jüdischem Krankenhaus und zerstörtem Altenheim gelegen, wurde dieser Friedhof ein Zeichen des Neubeginns der Jüdischen Gemeinde, 1672 erworben durch Model Riess. Moses Mendelssohn, der Kaufmann, Philosoph und Pionier der jüdischen
Emanzipation, wurde hier einen Tag nach seinem Tod (4. Januar 1786) begraben. Sein Grabstein wurde viermal erneuert. Seine Grabstätte, am ungefähren Ort neu errichtet, ist
nach der Zerstörung des Friedhofs durch die Gestapo die einzige an diesem Ort.
Friedhof Große Hamburger Strasse

Friedhof in Kreuzberg
Hier ruhen der mittlere Sohn des Moses, Stadtrat Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776–1835) und seine Ehefrau Lea, geb. Salomon, sowie in Ehrengräbern deren Kinder, die Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) und Fanny Hensel (1805–1847), ferner deren Ehemann, der Maler Wilhelm Hensel, und Sohn Sebastian Hensel (1830–1898, Autor der Chronik »Die Familie Mendelssohn«). Außerdem wurden mit ihren Familien
vor dem Halleschen Tor beerdigt: Felix’ Bruder, der Bankier Paul Mendelssohn-Bartholdy, Franz (von) Mendelssohn, der erste nobilitierte Moses-Nachkomme, dessen Söhne, der Bankier Robert von Mendelssohn (1857–1917) und Franz von Mendelssohn (1865–1935), Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, sowie dessen Sohn Robert (1902–1996). Viele weitere Moses-Nachkommen der großen Familie sind auf diesen Friedhöfen
beigesetzt. In einer ehemaligen Kapelle befindet sich heute eine Ausstellung über die Familie Mendelssohn.
Friedhöfe am Halleschen Tor
10961 Berlin
Mehringdamm 21
T 030 61 20 27-14
evfbs.de
Geöffnet
Januar/Dezember 8 Uhr bis 16 Uhr
Februar/November 8 Uhr bis 17 Uhr
März/Oktober 8 Uhr bis 18 Uhr
April/September 8 Uhr bis 19 Uhr
Mai bis August 8 Uhr bis 20 Uhr.
U-Bhf. Mehringdamm

Friedhof Schönhauser Allee
Joseph Mendelssohn, der im Judentum verbliebene Sohn des Moses, Gründer der Mendelssohn-Bank, fand an der Rückmauer des 1827 eröffneten Friedhofs seine Ruhestätte (1848). Ihm folgten seine Frau Henriette, geb. Meyer (1862), Sohn Alexander (1878) und Schwiegertochter Marianne, geb. Seligmann. Deren Begräbnis 1880 war für viele getaufte Verwandte der erste Kontakt mit jüdischen Riten. Die deutsch und hebräisch beschrifteten Grabsteine wurden 2007 aus Mitteln der Stiftung Preußische Seehandlung und der Jüdischen Gemeinde renoviert. Im Beerschen Familiengrab an der Seitenmauer liegt Rebecka (Betty) Beer, Enkelin des Moses, verheiratet mit Heinrich, dem »schwarzen
Schaf« der Beers, einem Bruder des Komponisten Meyerbeer. Auf das unbekannte Grab ihrer Mutter Recha Meyer, geb. Mendelssohn, die als einzige Tochter des Moses
Jüdin blieb, verweist eine Tafel.
Friedhof Schönhauser Allee
